Riechtraining bei Geruchsverlust

Plötzlich riecht die Welt „schwarz-weiß“. Oft schenken wir unserem Geruchssinn keine große Aufmerksamkeit und Riechtraining als Hobby haben Sie wahrscheinlich auch noch nicht oft gehört. Denn der Riechsinn ist immer da und macht seinen Job. Bei jedem unserer Atemzüge riechen wir und können dies, auch wenn es manchmal wünschenswert wäre, nicht verhindern. Durch das Zuhalten der Nase können wir kurz schlechten Gerüchen entfliehen aber lange können wir diesen Zustand nicht aushalten. Eine Umluftfunktion, wie es die in Autos gibt, hat unsere Nase nicht und das aus gutem Grund!

Aufgabe unseres Geruchsinnes

So soll der Geruchsinn uns bei schlechten Gerüchen dazu anhalten nicht lange in dieser Umgebung zu bleiben, da krankmachende Keime in der Luft und Umgebung sein können. Riechen wir Feuer erkennt unser Geruchssinn, mit Hilfe des Trigeminusnerv, in sekundenschnelle die Richtung aus der die Gefahr kommen könnte. Wissenschaftler gehen auch davon aus, dass wir unsere Partner „erschnüffeln“ und so kompatibles Genmaterial finden.

Was passiert aber wenn plötzlich der Geruchssinn nicht mehr arbeitet oder andere Gerüche wahrnimmt als wirklich im Raum sind? Fehlgerüche oder das Ausbleiben von Duftempfindungen kann eine sehr starke Belastung für die Lebensqualität darstellen. Wir nehmen plötzlich am Leben gefühlt nur noch mit der Hälfte unseres Körpers teil und schmecken bis auf sauer, salzig, süß und bitter nichts mehr. Denn die Feinheiten des Geschmackes kommen nicht von der Zunge und dem Geschmacksinn, sondern von unserem komplexen Geruchssinn.

Corona und Riechen

Im Laufe der Pandemie hat sich der meistens vorübergehende Riechverlust als Kaisersymptom für eine Erkrankungen an Sars-Cov 2 herausgestellt. Kommt es zu einer starken Geruchsstörung ist immer ein Arzt zu konsultieren. Kommt der Riechsinn verzögert oder nur langsam zurück kann sich aber tägliches Training bezahlt machen. Denn so lässt sich die Neubildung von Riechzellen gezielt anregen und die Geruchsinformation im Gehirn besser verarbeitet und ausgewertet werden. Während des Trainings lernt man Gerüche besser wahrzunehmen und sensibler auf feinere Duftnoten zu reagiere.

Riechtraining

Stufe 1: Power Düfte

Zur Steigerung der Lebensqualität sollte das Training täglich durchführt werden. Für den Anfang sind ätherische Öle mit einem intensivem Dufterlebnis vorzuziehen. Hier haben sich besonders Öle wie Zimt, Nelke, Basilikum, Rosmarin, Ylang Ylang, Eukalyptus globulus, Pfefferminze und Zitrone. Auch Düfte aus dem Wald wie Zeder oder Fichtennadelöl können das Riechtraining bereichern. Wichtig der Duft sollte bekannt sein. Aus diesen Ölen sollten vier Düfte ausgewählt werden und einzeln in Einmachgläsern mit Watte oder Riechstiften eingeträufelt werden. Nun geht es ans „schnüffeln“! 😊

 

Dreimal pro Tag wird an den verschiedenen Düften geschnuppert. Die Düfte sind dabei nicht geheim, sondern es wird ganz bewusst zum Beispiel an Pfefferminze gerochen. Das Riechtraining kann noch durch Kombination von Bildern oder echten Pflanzen intensiviert werden. Ebenso hilfreich kann es sein, den Namen des Öles in Gedanken oder auch laut auszusprechen damit sollen die Verknüpfungen von Duft und Gedanken wieder gestärkt werden. Diesen Vorgang bei allen ausgewählten Ölen wiederholen und bei Verbesserung der Wahrnehmung in die nächste Stufe übergehen. Je nach Nase, Gehirn und Mensch ist hier ein bisschen Durchhaltevermögen gefordert. Aber nach einmaligem Trainieren kann man auch keinen Marathon laufen. 😉

Wichtig: Die Qualität der ätherischen Öle sollte beachtet werden, denn eine sowieso schon gestörte Wahrnehmung sollte nur mit naturreinen Ölen trainiert werden.

Stufe 2: Erweiterung der Duftauswahl

Nun kann das Riechtraining durch etwas feinere und weichere Düfte wie Orange, Mandarine, Bergamotte oder Lavendel erweitert werden. Das Training unterscheidet sich nicht von der ersten Stufe nur können hier Öle ausgesucht werden die auch ähnlich riechen um den Schwierigkeitsgrad zu erhöhen. Die Öle sind weiterhin namentlich bekannt und das Training der bewussten Wahrnehmung wird fortgesetzt.

Stufe 3: „blindes“ Schnuppern

In der dritten Trainingsrunde geht es nun etwas schwieriger vor. Nach dem Training von Nase und Hirn liegt nun der Fokus auf dem Erkennen von Düften. Am besten Sie suchen sich einen Trainingspartner oder schreiben die Namen der Öle unter die Gefäße, um diesmal „blind“ zu riechen. In dieser Stufe kann die Schwierigkeit gesteigert werden. Erst Öle auswählen die sich klar voneinander abgrenzen und im Laufe des Trainings Düfte wählen die sich ähnlich sind.

Viel Erfolg beim Trainieren und bei Fragen sind unsere Aromaexpertinnen gerne für Sie da.

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